Ground Box
Das Prinzip einer Ground Box (Erdungsbox) besteht darin, einen sauberen und soliden Erdungspunkt für Ihr Audiosystem bereitzustellen.
Die Schutzerde im Stromnetz ist oft überlastet oder nicht für hochfrequente Geräusche und Magnetfelder ausgelegt, was sich negativ auf die Klangqualität auswirken kann. Die Groundbox fungiert als Barriere und verhindert, dass unerwünschte Geräusche und Interferenzen das Audiosignal verunreinigen. Soweit die Theorie der Hersteller !
Es gibt Groundboxen die alle Geräte einer Anlage miteinander verbinden und eine gemeinsame Erdung herstellen oder Boxen die nur ein Gerät zum Erden, dabei geht es wohl um die Erhöhung der Masse der Erde. Ich weiß, das hört sich komisch an, leuchtet mir aber teilweise ein. Weshalb ich mich mal wieder an ein Experiment mache.
Man findet solche Boxen von allen möglichen Herstellern wie z. B. Entreq, Subbase Audio, Nordost und anderen, die Boxen kosten je nach Ausführung und Größe zwischen 600.- und 16.000.- Euro ! Plus natürlich die Verbindungskabel, die auch mit mehreren Hundert Euro pro Stück zu Buche schlagen.
Aber wir wollen ja selber bauen !
Es gibt im Netz alle möglichen Meinungen zu der "richtigen" Box und genauso viele Anleitungen dazu. Was sich aber herauskristallisiert ist, dass die Ground Box je Größe des zu erdenden Gerätes ein gewisses Eigengewicht braucht, also mindestens 2 Kg besser mehr, also eher 5 Kg bei großen Verstärkern. Die verwendeten Materialien reichen von Kupfer über Silber bis Wolfram, dazu kommen alle möglichen Füllungen mit Graphit, Quarzsand und allen ander mögliche Stoffen von dieser oder anderen Welten.
Die einfachst Methode ist ein großes Stück gut leitendes Material zu nehmen, also Kupfer oder besser. Da ich leider keinen Kupferblock von 5 KG zu Hause habe (was laut Internet Forum schon sehr gut funktionieren sollte) lieh ich mir bei einem Kumpel 5 Barren Silber mit je einem Kg aus (der eine sammelt HiFi und der andere Silber, so ist das wohl). Zwischen die Silberbarren klemmte ich abisoliertes Kupferkabel ein, auf die anderen Seite kam eine Vollkupferöse zum Anschluss an die Geräte.
Hier die SPL S1200 mit dem angeschlossenem Ground Box Kabel.
Das ist die Ground Box aus gestapelten Silberbarren.
Hörtest.
Gehört wurde über meinen Musik-PC mit angeschlossener Crane Song Solaris DAC und der SPL S1200 Endstufe und meinen EV Sentry 3 Lautsprechern.
Mit den 5 Kg Silber an der SPL Endstufe heben sich Stimmen mehr von der Musik ab, sie stehen weiter vorne, das hört sich aber eher unnatürlich an, der Schmelz in den Stimmen geht auch verloren. Auch die Bühne wird größer, einzelne Instrumente rücken weiter auseinander, aber auch hier geht es eher in die Richtung weniger Authentizität. Es wird alles etwas kühler.
Danach habe ich die Ground Box an den Crane Song DAC angeschlossen. Der Hörtest ergab genau das gleiche Bild wie mit der Endstufe, nur nicht ganz so stark ausgeprägt.
Wenn ich mir heutige High End Lautsprecher anhöre, die ja jedes Jahr weiterentwickelt werden und dabei immer mehr alles "richtig" machen, aus denen aber gleichzeitig immer weniger Musik herauskommt, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Stimmen und Instrumente, die plötzlich mehr aus dem Lautsprecher herausstehen, vermeintlich einen Klanggewinn suggerieren.
Ich werde demnächst noch mal eine Grounding Box mit Kupfer bauen und diese dann mit Lavasteinen und Schungit befüllen, mal sehen.
Zweiter Versuch einer Grounding Box - DIY
Nach allem was ich gelesen habe (und das war nicht wenig) soll alles was mit Kupfer verbunden und schwer ist funktionieren, also habe ich hier mal eine Box mit Elementen nachgebaut, wie ich sie öfter im Netz gefunden habe, das sollte also auf jeden Fall einen positiv auf die Klangeigenschaften auswirken.
Nachdem die Einzelteile nun da sind, können sie zusammen gebaut werden.
Hier die Holzkiste mit den Cinchbuchsen, dem Kupferband, dem Anschlusskabel für den direkten Anschluss an Geräte, Lavasteinen und Schungit zum Befüllen.
So sieht dann die fertige Grounding DIY Box aus, erstmal ohne Deckel.
Jetzt muss nur noch gehört werden.
Hörtest.
Mit dieser Grounding Box wird die Musik frischer, saubere, aufgeräumter, räumlicher und klingt nicht so "scharf" wie mit Silber, aber auch hier stelle ich fest, dass die Musik nicht so spielfreudig und authentisch ist, wie ohne Gronding Box. Auch hier kann ich mir vorstellen, dass High End Lautsprecher, die nicht so direkt und brutal ehrlich wie meine Electro Voice Sentry 3 sind, davon profitieren können.
Ich werde das ganze noch mal mit einem "normalen" HiFi Verstärker testen.
3. Test mit Groundingbox
Jetzt hing die Box an einem HiFi Verstärker und konnte zeigen, was sie kann, oder auch nicht.
Auch hier wurde alles etwas feiner und "sauberer", wie ich vermutet habe, kann man hier sagen, dass ein HiFi Verstärker von so einer Grounding Box profitiert kann. Hier hat es einen kleinen Schub zur Verbesserung gegeben.
Wie immer heißt es: Probieren geht über Studieren.