Dipol Subwoofer
Dipol Subwoofer mit zwei 18 Zoll ( 46cm ) PA Bässen von Electro Voice
Nach dem Test auf dem Boden (siehe auch auf der Seite Subwoofer ganz unten) sehr vielversprechend war, kommt nun der Aufbau in einer offenen Schallwand.
Die Schallwand besteht aus 3 x 19mm MDF- Platten, mehr gibt es zum Gehäuse nicht zusagen.
Subwoofer Ansicht von hinten.
Ich habe den Dipol Subwoofer mit den beiden Electro Voice EVS-18K an den Reckhorn Subwoofer Verstärker angeschlossen und musste erst mal alle Regler weiter runterdrehen, weil der Wirkungsgrad doch sehr hoch ist und man keine Bassanhebung wie beim Focal P25DB braucht und weil es sonst zu viel von allem wird.
Der Dipol klingt voll ( das meine ich im positiven Sinne ) und relativ trocken, präzise, leicht und mit einer Selbstverständlichkeit wie ich so nicht kenne. Mühelos kommen Bässe einfach aus dem Nichts in den Raum, dass es eine wahre Freude ist. Da kommen selbst die Fane Colossus 18 XB in meiner Electro Voice Sentry 3 nicht mit. Die Fane Colossus 18 XB sind nicht so voll, haben nicht den Punsch des Dipols, sind aber noch etwas präziser ! Sie sind schlanker und dadurch auch etwas blasser als der Dipol mit seinem vollen Bass. Obwohl sie auch eine schöne Struktur bei Instrumenten zeigen.
Man merkt natürlich auch den Vorteil des Aktivverstärkers, hier hat man mehr Möglichkeiten den Subwoofer anzupassen als mit einer Passivweiche und vor allem die Lautstärke kann man seinen persönlichen Vorlieben entsprechend regeln. Damit passt der Dipol Subwoofer zu allen möglichen offenen Schallwänden, egal ob diese mit Saba Greencone, Altec Lansing, Klangfilm, Wester Electric , Jensen G-610B , Goodmans Triaxiom , Schulz Berlin Coaxial Speaker TH 315 (O16, O17, O17a, O18 ) , Wigo Bauer Coaxial oder auch mit modernen Breitbändern bestückt sind
Wir sind hier bei ca. 600 Euro für den Reckhorn Verstärker, die beiden EV Lautsprecher und das Holz. Das dürfte ganz, ganz schwer werden einen Subwoofer im High End Bereich zubekommen, der da mit halten kann und nicht gleich Unsummen kostet.
Der Dipol Subwoofer hat jetzt ein paar Möbelrollen bekommen damit man ihn leichter bewegen kann, er ist doch schwerer als ich dachte.
Ein Terminal für das Lautsprecherkabel wurde auch angebracht.
Ich bin immer noch völlig begeistert von der Leichtigkeit und der Fülle sowie der Präzision, mit der z.B. ein Kontrabass abgebildet wird.
Selbst mit Techno kann man den Dipol quälen, ohne ihn zu überfordern.
Meine Musik höre ich jetzt nicht mehr über meinen "cics Memory Player", sondern mit einem optimierten Windows 7 auf dem Foobar mit Kernel Streaming installiert ist. Das ganze geht jetzt über USB an meinen Crane Song Solaris DAC. Der DAC spielt eine halbe Oktave tiefer als das über die ESI Juli möglich war und so legt auch noch mal der Dipol zu !
Messung.
Ich habe den Dipol jetzt mal in meinem Zimmer gemessen, auch wenn so eine Messung immer schwierig ist, weil die Zimmerwände ja das Gehäuse sind und der Schall aus allen Richtungen kommt. Trotzdem scheinen die Messungen ganz gut ausgefallen zu sein.
Die grüne Linie ist der Frequenzgang des Dipols über den Reckhorn Verstärker ohne irgendwelche Bauteile im Signalweg, man sieht deutlich eine Überhöhung bei 70 Hz, das wird wohl eine vertikal stehende Welle sein, wie sie oft bei Subwoofern ( also bei tief platzierten Basstreibern ) vorkommt, wenn die Raumhöhe 2,45 Meter ist. Man könnte jetzt den Subwoofer auf halber Raumhöhe stellen ( so auf 1,20 Meter ) dann wäre die Erhöhung bei 70 Hz wahrscheinlich nicht mehr vorhanden. Die blaue Linie ist mit Sperrkreis gemessen. Der Sperrkreis besteht aus 12mH, 470 uF und 4 Ohm Widerstand.
Bei diesem Bild ist die rote Linie der Dipol ohne Beschaltung, die blaue Linie mit Sperrkreis bestehend aus 12mH, 470 uF und 4 Ohm Widerstand. Die Lila Linie ist mit Sperrkreis bestehend aus 12mH, 470 uF und 7,5 Ohm Widerstand
Jetzt muss ich mir nur noch mal hören ob sich auch so anhört wie es sich misst.
Nach einigen hören und messen auch mit anderen Bauteilwerten muss ich sagen das es sich mit dem Sperrkreis zwar weniger rund und spektakulär anhört, aber auch strukturierter. Das Ganze ist aber ohne den Verlust der Faszination, der so einen Dipol ausmacht, also Musik, die aus dem Nichts kommt. Nur bei Musik mit schönen runden Punsch Bass wünscht man sich die Überhöhung um 70 Hz zurück !
Jetzt stellt sich erst mal die Frage nach einer bezahlbaren und nicht zu hochohmiger Spule für den Sperrkreis. Meine Suche ergab erst mal das:
12 mH Spulen vergleich :
Hersteller Bauform Draht Wiederstand Preis 09/20
IIntertechnik I-Kern 0,85mm 1,05 Ohm 23.- Euro
Mundorf I-Kern 1 mm 0,71 Ohm 30.- Euro
Tschentscher I-Kern 1,12mm 0,626 Ohm 33.- Euro
Tschentscher I-Kern 1,5mm 0,417 Ohm 39.- Euro
Jantzen Pilzkern 1,2mm 0,55 Ohm 19.- Euro
Mundorf I-Kern 1,25mm 0,46 Ohm 47.- Euro
Mundorf Trafokern 1,4mm 0,45 Ohm 110.- Euro
Tschentscher Trafospule 1,5mm 0,389 Ohm 70.- Euro
Mundorf I-Kern 1,4mm 0,39 Ohm 54.- Euro
Mundorf I-Kern 1,8mm 0,23 Ohm 63.- Euro
Monacor Trafokern 1,6mm 0,14 Ohm (46 Euro) 70.- Euro
Jantzen Ringkern 1,6mm 0,11 Ohm 44.- Euro
Mundorf Backlack Luftspule 1,4mm 1,37 Ohm 85.- Euro
Ich glaube ich werde die Monacor Trafokernspule die ich bei einem großen Auktionshaus für 46.- Euro gesehen habe nehmen. Die Spule ist bei 4 Ohm mit 240 Watt belastbar, das sollte reichen.
Die Spule ist mittlerweile da, genauso wie bessere Kondensatoren ( war ja nur ein 470uF Elko mit rauer Folie ) und die Weiche wurde bis auf die Widerstände aufgebaut und von hinten angeschraubt. Jetzt warte ich noch auf Widerstände, die höher belastbar sind. Dann kann erneut gehört werden.
Die Widerstände sind da und ein weiterer Hörsitzung brachte das gleiche Ergebnis, die Strukturen kommen mit Sperrkreis besser raus und der Bass hört sich weniger nach " High End Testsiegerbox " an.
Ich habe noch einen zweiten Plus-Anschluss am Subwoofer angebracht, sodass man dann zwischen Betrieb mit Sperrkreis ( High End ) oder ohne Sperrkreis (High End Testsiegerbox bzw. etwas runder Punsch Bass ) umstecken kann.
Der Sperrkreis besteht jetzt aus 12mh Trafokernspule 200 uF Elko mit rauer Folie, 200 uF Elko mit glatter Folie, 33 uF MKT ,10 uF MKP Elko und 4 parallel geschalteten 27 Ohm Widerständen mit 10 Watt.
Die schwarze Linie ist der Frequenzgang des Dipols über den Reckhorn Verstärker ohne irgendwelche Bauteile im Signalweg, die rote Linie ist mit dem fertigen Sperrkreis und die orange Linie ist mit Plus 6dB Anhebung bei ca. 25Hz gemessen. Man sieht, dass die Abhebung über den Reckhorn Verstärker leider keine große Auswirkung auf die Frequenz unterhalb von 40 Hz hat.
Jetzt wollte ich doch noch mal sehen ob es nicht besser geht, deshalb bestellte ich mir den Lavoce SAF214.50
Ein erster Test zeigt, dass der Lavoce SAF214.50 etwas besser klingt, man kann sagen er klingt etwas ausgeglichener, aber !! Aus der Polkernbohrung kommen hinter unangenehme Störgeräusche. Ich habe in die Polkernbohrung etwas Dämmmaterial gestopft, das brachte einiges, das dröhnen und scheppern aus dem Innern verschwand fast vollständig, der gute Klang blieb. Ich glaube nicht das der Lautsprecher defekt ist, sondern dass das normal ist und in einem Bassreflexgehäuse nicht nach außen dringt. Es kann aber nicht sein das ein Lautsprecher mit solchen Eigengeräuschen gebaut und verkauft wird, also zurück zum Händler. Schade !
Die rote Linie ist der EV Dipol mit Sperrkreis, die blaue Linie ist der Lavoce.
Der Lavoce SAF214.50 fällt unter 70Hz nicht so stark ab wie der Elecrto Voice, deshalb wohl auch klanglich leicht im voreilt.